Freitag, 20. August 2010

baby bettausstattung fängt jetzt an

Zum Thema Baby Bettausstattung heute ein etwas ungewöhnlicher Beitrag. Eigentlich geht es nicht um Baby Bettausstattung oder Ähnliches sondern um eine etwas besondere Baby Schaukel.

Der Bericht erschien auf Zeit.de

Wie sieht es eigentlich da oben aus? In einem Porsche Targa kann man es herausfinden. Und zwar gleich in zweierlei Hinsicht. Zunächst ist da das physische Oben. Obwohl dieser Wagen so tief auf der Straße liegt, dass man sich beim Einsteigen zuerst einmal ans Fallen gewöhnen muss, lassen sich aus einem Porsche Targa ganz wunderbar Wolken und Sterne und Straßenbahnleitungen beobachten. Das Dach des Targas ist nämlich traditionell aus Glas. Wenn man also den Sitz ein wenig nach hinten kippt, hat man einen wunderbaren Blick in den Himmel. Ein Ausblick, den man sich als Fahrer allerdings nur an roten Ampeln oder beim Parken gönnen sollte.

Mit dem Porsche Targa lässt sich aber nicht nur das physische, sondern auch das soziale Oben erforschen. Wie fährt sich’s als Mitglied der herrschenden Klasse?

Sehr gut. Der Porsche kann zwar nicht viel mehr als normal teure Autos. Aber er kann es besser. Wenn man schnell fahren will, fährt das Auto sehr schnell, wenn man bremsen will, steht man im nächsten Moment schon. Der Wagen ist nicht besonders gemütlich, verfügt auch nicht über spektakuläre Spezialeffekte. Aber er macht beim Fahren genau das, was man will. Schaff ich es über die Kreuzung, bevor das Orange zu Rot wird? Klar! Kann ich mit den linken Rädern immer präzise auf dem Mittelstreifen fahren, so als ob ich von einem gigantischen Lineal geführt würde? Sowieso!

Der Porsche Targa, der zur Familie der 911er gehört, hat auch Qualitäten, die man ihm nicht unbedingt zutrauen würde. Autositze für Babys passen wie eingegossen auf die hinteren Notsitze. Auch ein Buggy lässt sich dort noch problemlos verstauen. Für das entgegen der Fahrtrichtung sitzende Baby wird der Aufenthalt im Porsche Targa so zum größten Spaß seit der Entdeckung der Schaukel. Es wirkt wie eine Rückwärtsfahrt in einer vollverglasten Panorama-Bahn: Meckert der Sohn normalerweise beim Autofahren vor Langeweile, so beobachtet er jetzt jauchzend die Himmelsbewegungen, er winkt den Bäumen zu und nimmt Kontakt zu den anderen Verkehrsbeteiligten auf. Und die reagieren ob der scheinbar paradoxen Paarung Baby und Porsche begeistert. Ruft ein teurer Sportwagen üblicherweise die heftigsten Gegenreaktionen gerade bei den sympathischeren Mitmenschen hervor, so kann man mit einem Baby im Porsche sogar das Lächeln einer VW-Bus-Fahrerin gewinnen. Es kommt, das scheint ihr mildes Lächeln uns sagen zu wollen, eben immer auf den Inhalt an.

Tobias Timm ist ZEIT-Autor

Und ein kurzes aber unheimlich lustigesVideo zum aktuellen Thema Baby Schaukel.

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